Wie bist du zum Buddhismus gekommen?
Im Alter von 21 Jahren bereiste ich mit einer Freundin Sri Lanka, und dort fühlte ich mich intuitiv sehr zuhause. Obwohl ich vom Buddhismus eigentlich noch gar nichts wusste und auch noch keinen intellektuellen Zugang zur Lehre bekam, war es doch ein tiefes Gefühl für das ich damals keine Worte fand. Zuflucht habe ich 1990 genommen, und meine Lehrerin in Deutschland war dann Ayya Khema.
Welche Aspekte des Buddhismus und auch der Meditation sind dir persönlich am wichtigsten?
Was mich am meisten anspricht ist das Gefühl, angekommen zu sein und ein ganz praktisches Werkzeug für den Alltag zu haben. Und das ist für mich der Edle Achtfache Pfad des Buddha. Meditation sollte immer im Zusammenhang mit der Lehre des Buddha geübt werden. Außerdem finde ich die Lehrreden des Buddha aus dem Palikanon sehr interessant, weil in diesen doch zu erkennen ist, welch unglaublicher Mensch der Buddha war und auf welch differenzierte Weise er Menschen unterrichtet hat. Als Meditationspraxis mag ich besonders Meditationsformen, welche die Entwicklung von Herzenswärme und liebender Güte entwickeln helfen, sowie Formen, die zur Entwicklung von Akzeptanz und Weisheit beitragen können. Sehr geholfen hat mir auch die Übung des Bodyscan, eine sehr detaillierte Meditationsübung, die im Liegen durchgeführt wird und sowohl zu tiefer Entspannung als auch zu Ruhe und Einsicht führen kann.
Was heißt für dich Lehrer-Schüler-Verhältnis?
Darüber gäbe es vieles zu sagen, Dr. Alexander Berzin hat ja ein ganzes Buch darüber geschrieben. Für mich selber bedeutet es Herzensverbindung auf einer sehr tiefen Ebene. Und doch kann ich auch sagen, dass mein Partner sowie Menschen, denen ich im Alltag wie in Kursen begegne, auch meine Lehrer und Lehrerinnen sind, weil wir doch alle voneinander lernen können.
Du bietest im Haus der Stille eine Seminar „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ nach Dr. Jon Kabat-Zinn an. Was unterscheidet diesen Kurs von den sonstigen Kursen im Haus?
Obwohl ich das Haus der Stille sehr schätze, muss ich doch gestehen, selber noch keinen Kurs dort besucht zu haben. Aber ich kenne einige der LehrerInnen persönlich und habe auch Kurse mit diesen anderswo besucht. Das Setting ist schon etwas anders als bei Meditationskursen, die im „Edlen Schweigen“ stattfinden, weil viel Wert auf den Erfahrungsaustausch in der Gruppe gelegt wird und sich Rede und Schweigephasen abwechseln. Je nach Thema können auch Rollenspiele oder achtsame Körperarbeit integriert werden. Auch die Motivation der Teilnehmenden ist nicht unbedingt darauf ausgerichtet, BuddhistIn zu sein oder einen auf Erleuchtung ausgerichteten Pfad zu beschreiten. Und doch sind es buddhistische Meditationsübungen, die Dr. Jon Kabat- Zinn schon vor etwa 30 Jahren mit kranken und gestressten Menschen geübt hat und deren heilsame Wirkungen auf Menschen er auch wissenschaftlich erforscht hat. So zeigt es sich, dass aufgrund des Themas doch eher Menschen kommen, die präventiv – oder aufgrund einer Stressproblematik – etwas für sich tun möchten. Oft fühlen sich auch Menschen angesprochen, die eher eine Schwellenangst haben, sich in einen buddhistischen Meditationskurs zu begeben. Manchmal zieht der Kurs auch Menschen an, die ihre buddhistische Meditationspraxis wieder auffrischen wollen. Meine älteste und treueste Teilnehmerin ist 83 Jahre alt und sie beschäftigt vor allem das Thema „Akzeptanz von Vergänglichkeit und Sterben“.
Warum sollten die Menschen Achtsamkeit lernen?
Rechte Achtsamkeit trägt immer die Qualitäten von Gewahrsein, Präsenz, Liebe, Mitgefühl, Geduld, Konzentration. Loslassen, Nicht-Beurteilen und Lebendigkeit in sich. Wenn wir unser Leben in dieser Form von Achtsamkeit schulen und bereichern, dann leisten wir einen äußerst sinnvollen Beitrag zu einer menschenfreundlichen Lebenswelt, die nicht nur auf uns selbst heilsam wirkt, sondern sich auch auf andere Zusammenhänge des täglichen Lebens auswirken kann.
Was bedeutet es für dich, Buddhismus im Alltag zu leben?
Der Versuch, ein für mich und andere heilsames Leben zu führen.
(Das Interview wurde im Sommer 2007 geführt.)
Im Alter von 21 Jahren bereiste ich mit einer Freundin Sri Lanka, und dort fühlte ich mich intuitiv sehr zuhause. Obwohl ich vom Buddhismus eigentlich noch gar nichts wusste und auch noch keinen intellektuellen Zugang zur Lehre bekam, war es doch ein tiefes Gefühl für das ich damals keine Worte fand. Zuflucht habe ich 1990 genommen, und meine Lehrerin in Deutschland war dann Ayya Khema.
Welche Aspekte des Buddhismus und auch der Meditation sind dir persönlich am wichtigsten?
Was mich am meisten anspricht ist das Gefühl, angekommen zu sein und ein ganz praktisches Werkzeug für den Alltag zu haben. Und das ist für mich der Edle Achtfache Pfad des Buddha. Meditation sollte immer im Zusammenhang mit der Lehre des Buddha geübt werden. Außerdem finde ich die Lehrreden des Buddha aus dem Palikanon sehr interessant, weil in diesen doch zu erkennen ist, welch unglaublicher Mensch der Buddha war und auf welch differenzierte Weise er Menschen unterrichtet hat. Als Meditationspraxis mag ich besonders Meditationsformen, welche die Entwicklung von Herzenswärme und liebender Güte entwickeln helfen, sowie Formen, die zur Entwicklung von Akzeptanz und Weisheit beitragen können. Sehr geholfen hat mir auch die Übung des Bodyscan, eine sehr detaillierte Meditationsübung, die im Liegen durchgeführt wird und sowohl zu tiefer Entspannung als auch zu Ruhe und Einsicht führen kann.
Was heißt für dich Lehrer-Schüler-Verhältnis?
Darüber gäbe es vieles zu sagen, Dr. Alexander Berzin hat ja ein ganzes Buch darüber geschrieben. Für mich selber bedeutet es Herzensverbindung auf einer sehr tiefen Ebene. Und doch kann ich auch sagen, dass mein Partner sowie Menschen, denen ich im Alltag wie in Kursen begegne, auch meine Lehrer und Lehrerinnen sind, weil wir doch alle voneinander lernen können.
Du bietest im Haus der Stille eine Seminar „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ nach Dr. Jon Kabat-Zinn an. Was unterscheidet diesen Kurs von den sonstigen Kursen im Haus?
Obwohl ich das Haus der Stille sehr schätze, muss ich doch gestehen, selber noch keinen Kurs dort besucht zu haben. Aber ich kenne einige der LehrerInnen persönlich und habe auch Kurse mit diesen anderswo besucht. Das Setting ist schon etwas anders als bei Meditationskursen, die im „Edlen Schweigen“ stattfinden, weil viel Wert auf den Erfahrungsaustausch in der Gruppe gelegt wird und sich Rede und Schweigephasen abwechseln. Je nach Thema können auch Rollenspiele oder achtsame Körperarbeit integriert werden. Auch die Motivation der Teilnehmenden ist nicht unbedingt darauf ausgerichtet, BuddhistIn zu sein oder einen auf Erleuchtung ausgerichteten Pfad zu beschreiten. Und doch sind es buddhistische Meditationsübungen, die Dr. Jon Kabat- Zinn schon vor etwa 30 Jahren mit kranken und gestressten Menschen geübt hat und deren heilsame Wirkungen auf Menschen er auch wissenschaftlich erforscht hat. So zeigt es sich, dass aufgrund des Themas doch eher Menschen kommen, die präventiv – oder aufgrund einer Stressproblematik – etwas für sich tun möchten. Oft fühlen sich auch Menschen angesprochen, die eher eine Schwellenangst haben, sich in einen buddhistischen Meditationskurs zu begeben. Manchmal zieht der Kurs auch Menschen an, die ihre buddhistische Meditationspraxis wieder auffrischen wollen. Meine älteste und treueste Teilnehmerin ist 83 Jahre alt und sie beschäftigt vor allem das Thema „Akzeptanz von Vergänglichkeit und Sterben“.
Warum sollten die Menschen Achtsamkeit lernen?
Rechte Achtsamkeit trägt immer die Qualitäten von Gewahrsein, Präsenz, Liebe, Mitgefühl, Geduld, Konzentration. Loslassen, Nicht-Beurteilen und Lebendigkeit in sich. Wenn wir unser Leben in dieser Form von Achtsamkeit schulen und bereichern, dann leisten wir einen äußerst sinnvollen Beitrag zu einer menschenfreundlichen Lebenswelt, die nicht nur auf uns selbst heilsam wirkt, sondern sich auch auf andere Zusammenhänge des täglichen Lebens auswirken kann.
Was bedeutet es für dich, Buddhismus im Alltag zu leben?
Der Versuch, ein für mich und andere heilsames Leben zu führen.
(Das Interview wurde im Sommer 2007 geführt.)
WEITERE INFORMATIONEN
INTERVIEWS
Gespräche mit Lehrenden über den Dharma, ihren Weg zum Buddhismus und ihr Schüler-Lehrer-Verhältnis. |
LEHRENDE
Meditationslehrerinnen und -lehrer aller buddhistischer Traditionen geben Kurse im Haus der Stille. |
PROGRAMM
Das ganze Jahr über finden im Haus der Stille Seminare und Veranstaltungen statt. Herzlich willkommen! |
ROSEBURGER NACHRICHTEN
Archiv: Die "Nachrichten aus Roseburg" informierten bis Ende 2018 über die Entwicklungen im Haus der Stille. |
SCHRIFTENREIHE
In der Roseburger Schriftenreihe veröffentlichen die Lehrenden des Hauses der Stille eigene Texte. |
MEDIEN
Publikationsformate des Hauses der Stille: Roseburger Nachrichten und Schriftenreihe sowie Videos und Newsletter. |