Wie bist du zum Buddhismus gekommen?
Ohne zu wissen, warum, war ich schon als Kind von Buddhastatuen fasziniert. Später bin ich auf Reisen nach Asien mit dem Buddhismus in Berührung gekommen und habe seinen Gehalt vor allem durch Paul Debes näher kennen gelernt.
Wie hat es sich ergeben, dass du Paul Debes kennen gelernt hast?
Eigentlich durch eine „Verwechslung“. Ich hörte von einem Offenbacher Buddhisten, der auch Debes hieß. Zu ihm nahm ich Kontakt auf, bemerkte aber dann schnell meinen Irrtum. Allerdings hatte mein nun neuer Freund in Offenbach gute Kontakte zu Paul Debes und nahm mich bald zu einem ersten Besuch nach Katzeneichen mit. Das war Mitte der achtziger Jahre.
Welche Aspekte des Buddhismus erscheinen dir persönlich am wichtigsten?
Ich finde gerade, dass es den Buddhismus auszeichnet, den Menschen als Ganzes anzusprechen und auf alle seine Lebensäußerungen einzugehen. Für mich persönlich steht das richtige Verständnis der Lebenswirklichkeit am Anfang und im Mittelpunkt.
Was genau meinst du mit dem „richtigen Verständnis der Lebenswirklichkeit“?
Um diese Frage zu beantworten, müsste man ein ganzes Seminar machen. Zentrale Punkte sind für mich beispielsweise die Karma-Lehre und die Lehre von der Fortexistenz. Das sind für den normalen Menschen im Westen schon ziemlich harte Brocken, und dennoch haben sie vor allem vorbereitenden Charakter. Sie ebnen letztlich nur den Weg zum Verständnis der vier zentralen Wahrheiten des Buddha: die Wahrheit von der Unzulänglichkeit jeglicher Existenz, von deren Bedingtheit, von der befreienden Alternative und vom Weg dorthin.
Wie bist du Lehrer geworden?
Nach wie vor verstehe ich mich in erster Linie als ein Lernender. Ich teile aber gerne meine Erfahrungen, wenn ich danach gefragt werde (was in den letzten Jahren häufiger geschieht).
Wie hat es sich ergeben, dass du mit dem „Lehren“ oder „Teilen deiner Erfahrungen“begonnen hast?
Ich wurde vor rund 20 Jahren einmal darum gebeten, einen Vortrag über Buddhismus an der Volkshochschule zu halten. Ich wusste damals freilich noch wenig, aber die Zuhörer in dieser Zeit noch weniger. Buddhismus war noch kein die Öffentlichkeit interessierendes Thema. Im Laufe der Zeit haben sich die Nachfragen vermehrt, und heute widme ich Vorträgen und Seminaren recht viel Zeit.
Was heißt für dich Lehrer-Schüler-Verhältnis?
Hauptsächlich, dass man voneinander lernt, das heißt wechselseitig. Im Normalfall kann jeder von dem Anderen etwas profitieren, der "Lehrer" am meisten, wenn er anderen etwas erklären möchte.
Gibt es eine besondere Verantwortung des Lehrers? Was macht die Lehrerrolle aus?
Ich selbst bezeichne mich nicht als Lehrer. Ich gebe vor allem Wissen über die buddhistischen Lehren weiter. Das ist wichtig und hilfreich. Doch ein Lehrer im eigentlichen Sinn muss dieses Wissen auch (weitgehend) verwirklicht haben und in der Lage sein, andere zu führen. Da überschätzen und übernehmen sich viele. Ich möchte da zurückhaltender sein, eben weil die Verantwortung groß ist. Deshalb verweise ich immer wieder auf den Buddha selbst. Er ist der eigentliche Lehrer und von ihm stammen die Weisheiten, die uns tatsächlich weiterhelfen können.
Hast du eine spezielle Verbindung zum Haus der Stille?
Das Haus der Stille ist mir seit vielen Jahren ein Begriff, und ich kenne zahlreiche Menschen, die als Lehrende und als Teilnehmer hier waren. Umso mehr freue ich michüber die Einladung, jetzt selbst einen Kurs zu geben.
Was willst du in deinem Kurs in Roseburg vermitteln?
Mein Hauptanliegen ist, Interessierte an das „Original“, an die Worte des Buddha selbst heranzuführen und Brücken zum Verständnis zu bauen.
Was bedeutet es für dich, Buddhismus im Alltag zu leben?
Der Versuch, das Verstandene immer mehr auf das Denken, Reden und Handeln Einfluss nehmen zu lassen und alte Gewohnheiten zu erkennen bzw. aufzugeben.
(Das Interview wurde im Sommer 2006 geführt.)
Ohne zu wissen, warum, war ich schon als Kind von Buddhastatuen fasziniert. Später bin ich auf Reisen nach Asien mit dem Buddhismus in Berührung gekommen und habe seinen Gehalt vor allem durch Paul Debes näher kennen gelernt.
Wie hat es sich ergeben, dass du Paul Debes kennen gelernt hast?
Eigentlich durch eine „Verwechslung“. Ich hörte von einem Offenbacher Buddhisten, der auch Debes hieß. Zu ihm nahm ich Kontakt auf, bemerkte aber dann schnell meinen Irrtum. Allerdings hatte mein nun neuer Freund in Offenbach gute Kontakte zu Paul Debes und nahm mich bald zu einem ersten Besuch nach Katzeneichen mit. Das war Mitte der achtziger Jahre.
Welche Aspekte des Buddhismus erscheinen dir persönlich am wichtigsten?
Ich finde gerade, dass es den Buddhismus auszeichnet, den Menschen als Ganzes anzusprechen und auf alle seine Lebensäußerungen einzugehen. Für mich persönlich steht das richtige Verständnis der Lebenswirklichkeit am Anfang und im Mittelpunkt.
Was genau meinst du mit dem „richtigen Verständnis der Lebenswirklichkeit“?
Um diese Frage zu beantworten, müsste man ein ganzes Seminar machen. Zentrale Punkte sind für mich beispielsweise die Karma-Lehre und die Lehre von der Fortexistenz. Das sind für den normalen Menschen im Westen schon ziemlich harte Brocken, und dennoch haben sie vor allem vorbereitenden Charakter. Sie ebnen letztlich nur den Weg zum Verständnis der vier zentralen Wahrheiten des Buddha: die Wahrheit von der Unzulänglichkeit jeglicher Existenz, von deren Bedingtheit, von der befreienden Alternative und vom Weg dorthin.
Wie bist du Lehrer geworden?
Nach wie vor verstehe ich mich in erster Linie als ein Lernender. Ich teile aber gerne meine Erfahrungen, wenn ich danach gefragt werde (was in den letzten Jahren häufiger geschieht).
Wie hat es sich ergeben, dass du mit dem „Lehren“ oder „Teilen deiner Erfahrungen“begonnen hast?
Ich wurde vor rund 20 Jahren einmal darum gebeten, einen Vortrag über Buddhismus an der Volkshochschule zu halten. Ich wusste damals freilich noch wenig, aber die Zuhörer in dieser Zeit noch weniger. Buddhismus war noch kein die Öffentlichkeit interessierendes Thema. Im Laufe der Zeit haben sich die Nachfragen vermehrt, und heute widme ich Vorträgen und Seminaren recht viel Zeit.
Was heißt für dich Lehrer-Schüler-Verhältnis?
Hauptsächlich, dass man voneinander lernt, das heißt wechselseitig. Im Normalfall kann jeder von dem Anderen etwas profitieren, der "Lehrer" am meisten, wenn er anderen etwas erklären möchte.
Gibt es eine besondere Verantwortung des Lehrers? Was macht die Lehrerrolle aus?
Ich selbst bezeichne mich nicht als Lehrer. Ich gebe vor allem Wissen über die buddhistischen Lehren weiter. Das ist wichtig und hilfreich. Doch ein Lehrer im eigentlichen Sinn muss dieses Wissen auch (weitgehend) verwirklicht haben und in der Lage sein, andere zu führen. Da überschätzen und übernehmen sich viele. Ich möchte da zurückhaltender sein, eben weil die Verantwortung groß ist. Deshalb verweise ich immer wieder auf den Buddha selbst. Er ist der eigentliche Lehrer und von ihm stammen die Weisheiten, die uns tatsächlich weiterhelfen können.
Hast du eine spezielle Verbindung zum Haus der Stille?
Das Haus der Stille ist mir seit vielen Jahren ein Begriff, und ich kenne zahlreiche Menschen, die als Lehrende und als Teilnehmer hier waren. Umso mehr freue ich michüber die Einladung, jetzt selbst einen Kurs zu geben.
Was willst du in deinem Kurs in Roseburg vermitteln?
Mein Hauptanliegen ist, Interessierte an das „Original“, an die Worte des Buddha selbst heranzuführen und Brücken zum Verständnis zu bauen.
Was bedeutet es für dich, Buddhismus im Alltag zu leben?
Der Versuch, das Verstandene immer mehr auf das Denken, Reden und Handeln Einfluss nehmen zu lassen und alte Gewohnheiten zu erkennen bzw. aufzugeben.
(Das Interview wurde im Sommer 2006 geführt.)
WEITERE INFORMATIONEN
INTERVIEWS
Gespräche mit Lehrenden über den Dharma, ihren Weg zum Buddhismus und ihr Schüler-Lehrer-Verhältnis. |
LEHRENDE
Meditationslehrerinnen und -lehrer aller buddhistischer Traditionen geben Kurse im Haus der Stille. |
PROGRAMM
Das ganze Jahr über finden im Haus der Stille Seminare und Veranstaltungen statt. Herzlich willkommen! |
ROSEBURGER NACHRICHTEN
Archiv: Die "Nachrichten aus Roseburg" informierten bis Ende 2018 über die Entwicklungen im Haus der Stille. |
SCHRIFTENREIHE
In der Roseburger Schriftenreihe veröffentlichen die Lehrenden des Hauses der Stille eigene Texte. |
MEDIEN
Publikationsformate des Hauses der Stille: Roseburger Nachrichten und Schriftenreihe sowie Videos und Newsletter. |